Der Neubau der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz für den Fachbereich Chemie gliedert sich in drei Gebäudetrakte für die Forschung, die Dienstzimmer, Eingangshalle und Glasgang sowie den Lehrtrakt. Die Forschungsgebäude schließen den Campus nach Westen hin ab.
Die Bereiche Forschung, Büros und Lehre sind klar aufgeteilt. Ein Glasgang dient zur Verbindung aller Funktionen. Durch die Trennung des Bürogebäudes von den Forschungsgebäuden entstand eine viergeschossige Halle, in die die Haupttreppe, Aufenthaltsbereiche und ein Bistro integriert sind. Die kompakte Bauweise minimiert einerseits die überbaute Grundstücksfläche, andererseits auch die Wärmeverluste.
Die ausführende Fassadenfirma ist im Januar 1998 in die Insolvenz gegangen. Wir wurden beauftragt, eine neue Fassadenfirma zu finden und unter Vertrag zu nehmen und das Objekt zu einem Abschluss zu führen. Wir haben dazu die anstehenden Leistungen analysiert und in drei Gruppen geteilt.
Die Fassadenbereiche, für die Pläne und Material bereits vor Ort war, konnten nur noch im Stundenlohn fertiggestellt werden, teilweise wurden auch dafür noch Pauschalen gebildet. Wir haben ein Montageunternehmen gefunden, dass diese Leistungen fachgerecht fertiggestellt hat. Die gesamte Montagekoordination wurde durch uns übernommen.
Fassadenbereiche, die zwar fertig geplant waren, aber noch kein Material vorhanden war, wurden neu ausgeschrieben und an leistungsfähige Unternehmen vergeben.
Eine ähnliche Vorgehensweise haben wir für Bauabschnitte gewählt, für die die Planung noch nicht abgeschlossen war. Die Leistungen wurden neu ausgeschrieben und vergeben. Zusätzlich haben wir hier die Planungskoordination zwischen dem Generalunternehmer mit seinen Nachunternehmern und dem Bauherrn mit seinen Architekten übernommen.
Die gesamte Abwicklung erfolgte unter einem enormen Zeitdruck. Zum Zeitpunkt unseres Vertragsabschlusses waren die Einbaumöbel für die Chemielabore bereits bestellt und sollten vier Wochen später bereits geliefert werden. Teilweise mussten provisorische Maßnahmen ergriffen werden, um das Gebäude regendicht zu bekommen.
Trotz dieser besonderen Umstände konnten die Fertigstellungstermine und Qualitätsansprüche des Bauherrn bzw. der Architekten beibehalten werden.
Gerade zu Beginn waren alle Aufgaben gleichzeitig zu erledigen. Deshalb haben wir eine Partnerschaft mit der GeHa GbR, Patrick Gehm und Oliver Hamel gegründet. Mit beiden Kollegen verbindet uns eine langjährige Freundschaft, die immer wieder zu gemeinsamen Projekten und gegenseitigen Hilfestellungen führt.